Geboren im Ruhrgebiet und aufgewachsen in einer Jugendherberge in der Eifel, habe ich schon früh erlebt, wie sehr Familienprägungen und Sucht das Leben beeinflussen können. Auch in meinem eigenen Leben gab es viele Umbrüche und Krisen, die mich geprägt und auf den Weg zur Therapeutin geführt haben.

Während meines Studiums der Sprechwissenschaft und Sprecherziehung arbeitete ich bereits als Erziehungsbeistand beim Jugendamt. Dort habe ich unmittelbar erfahren, wie sehr Kinder, Jugendliche und Familien unter ungelösten Konflikten und belastenden Lebensumständen leiden. Aus dieser Arbeit heraus ergab sich für mich die Ausbildung in Systemischer Familientherapie Anfang der 1980er Jahre.

In den 1990er Jahren kam die Suchttherapie dazu – auf der Grundlage der 12-Schritte-Programme, die mich persönlich wie beruflich bis heute begleiten. Auch eigene leidvolle Beziehungserfahrungen und Trennungen haben meinen Blick auf Bindungsmuster und Abhängigkeiten geschärft. Da es für Alkohol- und Drogensucht schon viele Angebote gab, habe ich mich auf die sogenannten prozessgebundenen Süchte spezialisiert, mit denen ich selbst auch die meiste Erfahrung hatte.

2001 lernte ich The Work of Byron Katie kennen. Über viele Jahrzehnte hat mich diese Methode getragen – in meinem eigenen Leben und in der Arbeit mit Klient*innen. The Work ist nach wie vor einer der besten Wege für mich, stresserzeugende Gedanken zu hinterfragen und mit dieser geistigen Klarheit kreativ neue Wege zu entdecken.

Nach einigen (re)traumatisierenden Ereignissen in meinem eigenen Leben habe ich Anfang der 2020er Jahre die körperorientierte Traumatherapie (Somatic Experiencing, EmotionAid) gefunden und in meine Arbeit aufgenommen. Ich befinde mich aktuell im SE-Training, das ich fortlaufend in meine Praxis integriere. Entscheidend war für mich die Erkenntnis von Peter A. Levine (Begründer von Somatic Experiencing): „Trauma entsteht nicht durch das, was uns konkret passiert, sondern durch das, was in uns verbleibt, wenn uns niemand mitfühlend begleitet.“
Ich habe im Rahmen des SE-Trainings diese kompetente und mitfühlende Begleitung gefunden und durfte die wundervolle Erfahrung machen, dass wir auch nach extrem schweren Zeiten wieder aufstehen und neue Lebenskraft, Orientierung und Perspektiven finden können.

Für mich sind dabei zwei Bilder besonders hilfreich und kraftvoll: wie der Phönix aus der Asche sind wir immer wieder herausgefordert, uns zu transformieren und neu zu beginnen – und der Löwenzahn, der sich sogar durch Asphalt und kleinste Ritzen kämpft und immer wieder von Neuem ins Licht strebt.

Heute verbinde ich persönliche Erfahrung mit jahrzehntelanger therapeutischer Praxis. In meiner Arbeit ist es mir wichtig, einen geschützten, traumasensitiven Raum zu schaffen, in dem Menschen ihre eigenen Schritte gehen können – klar strukturiert, lösungsorientiert und dabei mit Wärme und Empathie begleitet.