„Wir sind Teil von Systemen – und die Systeme sind Teil von uns.“
Systemische Therapie betrachtet den Menschen nicht isoliert, sondern im Zusammenhang mit seinen Beziehungen. Familiäre Prägungen, generationsübergreifende Muster und unbewusste Rollen wirken oft stärker, als wir denken. Sie bestimmen, wie wir uns selbst erleben, wie wir in Beziehungen handeln und welche Entscheidungen wir treffen.
Schon während meines Studiums habe ich als Erziehungsbeistand beim Jugendamt gearbeitet. Dort habe ich unmittelbar erfahren, wie Kinder, Jugendliche und Familien unter ungelösten Konflikten und Verstrickungen leiden – und wie wichtig es ist, Muster nicht nur individuell, sondern im größeren Zusammenhang zu betrachten. Diese Erfahrungen haben meinen Weg in die Systemische Familientherapie geprägt, die bis heute eine tragende Säule meiner Arbeit ist.
Gerade bei transgenerationalem Trauma oder der Weitergabe von Suchtmustern zeigt sich der systemische Zusammenhang besonders deutlich: Erfahrungen von Eltern, Großeltern oder sogar noch früheren Generationen können unbewusst weitergegeben werden – manchmal in Form von Ängsten, Konflikten oder Verhaltensweisen, die nicht so recht „zu uns“ passen wollen.
In der Einzelarbeit entsteht ein geschützter Raum, um eigene Muster zu erkennen und neue Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln. Oft reicht schon ein Perspektivwechsel, um mehr Klarheit und Freiheit im eigenen Leben zu gewinnen.
In der Paartherapie begleite ich dabei, festgefahrene Dynamiken zu verstehen und in einen lebendigen Dialog zu kommen. Es geht darum, neue Formen der Begegnung zu erproben, Nähe wieder zuzulassen und alte Verletzungen zu heilen – ohne Schuldzuweisungen, sondern mit Blick auf die Beziehung als Ganzes.
Auch in Familiengesprächen können Spannungen sichtbar werden und Veränderungen möglich werden. Wenn jede Stimme gehört wird, entsteht Verständnis füreinander – und ein Klima, in dem Schritte zu mehr Verbindung und gegenseitiger Unterstützung möglich sind.
In meiner Arbeit verbinde ich systemisches Denken mit einem traumasensitiven Ansatz. Es geht nicht nur um das „Verstehen“, sondern auch darum, wie sich alte Muster lösen lassen, sodass neue Erfahrungen von Sicherheit, Verbundenheit und Lebendigkeit möglich werden.
